Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Minijobs sind Armutsfalle!

Inge Höger
NEWS Soziales

Frauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt knapp 22 % weniger als Männer. Wer in der Familienphase aus dem Beruf aussteigt oder die Erwerbstätigkeit reduziert, hat kaum eine Chance, die damit verbundenen Lohneinbußen wieder aufzuholen. Das Netzwerk „Frauen & Arbeitspolitik“ und die „AG kommunaler Gleichstellungsstellen im Kreis Herford“ nutzten den Equal Pay Day 2014, um erneut das Thema „Minijobs“ in den Fokus zu stellen.

Unter der Überschrift „…und raus bist Du? Minijobs und Teilzeit nach Erwerbspausen“ fordern sie eine Reform der Minijobs. Minijobs und Teilzeitbeschäftigungen machen 9,3 % des Lohnunterschiedes zwischen Frauen und Männern aus. Über 7 Millionen Minijobs in Deutschland sind längst nicht mehr ein  Randphänomen des Arbeitsmarkts. Im Kreis Herford sind 15000 Menschen ausschließlich in einem Minijob beschäftigt, 10000 davon sind Frauen. Für ihre Arbeit erhalten MinijobbberInnen oft nur einen Stundenlohn von unter 8,50 €, wesentliche, erkämpfte Arbeitsnehmerinnenrechte werden ihnen häufig vorenthalten. Zudem sind MinijobberInnen oftmals gezwungen, in Tätigkeiten unterhalb ihrer Qualifikation zu arbeiten. „Um diese gravierenden und diskriminierenden Unterschiede endlich abzubauen, ist eine Reform der Minijobs seit langem überfällig“, betonte Inge Höger anlässlich der zentralen Veranstaltung mit  Annelie Buntenbach (Mitglied im DGB Bundesvorstand) und Astrid Bartols (DGB Regionalvorsitzende OWL). Inge Höger weiter:

„Minijobs verursachen maximale Probleme, jetzt und im Alter! Das betrifft weitgehend Branchen wie das Hotel- und Gaststättengewerbe oder den Pflegebereich, in denen vor allem Frauen beschäftigt sind. Auch im Kreis Herford wurden in vielen Branchen  immer mehr reguläre Vollzeit- oder Teilzeitstellen in Minijobs umgewandelt.

Frauen brauchen für eine eigenständige Existenzsicherung reguläre und sozial abgesicherte Teil- und Vollzeitarbeitsverhältnisse!  Doch Minijobs sind gerade für diese Eigenständigkeit eine wesentliche Barriere. 

Die Realität macht deutlich, dass Minijobs keine Brücke in reguläre Beschäftigung sind. Vielmehr bedeuteten sie für viele Armut im Job und spätere Altersarmut.“