Arzneimittelsicherheit - medizinische Versorgung mit nachgewiesenem Nutzen

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Thesenpapier der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit und Soziales NRW

 

Nicht nur im globalen Süden, auch hierzulande werden Menschen nicht bedarfsgerecht mit Arzneimitteln versorgt. Was läuft schief?

Da es in Deutschland  nicht wie in den anderen europäischen Ländern eine Positivliste empfohlener Arz­neimittel mit nachgewiesenem Nutzen  gibt, befinden sich (laut Angaben vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduk­te)  über 60 000 verschiedene Medikamente auf dem Markt.  Da kann kein Arzt, keine Ärztin mehr durchblicken.

Zum Vergleich Zahlen der registrierten Arzneimittel in Norwegen:  2.032, Schweden:  3.500; Österreich: 11.981. Die gut sortierte Krankenhausapotheke eines Großstadtkrankenhauses in Deutschland listet rund 2000 Präparate in ihrem Bestand und kommt damit gut aus.

Im Handel befindliche Medikamente sollen nach aktueller Gesetzeslage nicht mehr auf ihren patientenrelevanten Nutzen überprüft werden. Das bedeutet, Patient*innen sollen auch weiterhin mit Medikamenten behandelt werden, deren Nutzen oder Schaden unklar ist. Besonders die teuren Medikamente sind oft sogenannte Scheininnovationen. Diese sind fast identisch mit einem älteren Arzneimittel, haben aber häufig ungeahnte Nebenwirkungen.

Beispiel Grippemittel Tamiflu, der Fall „HPV-Impfung“, mit welcher die weibliche Bevölkerung von Alter 12 bis 17 durchgeimpft werden soll – und deren Schäden bis heute nicht einmal dokumentiert wurden, die horrenden und völlig unnötigen Kosten der „Schweinegrippe-Schutzimpfung“ die nachweislich durch WHO-Berater mit Interessenkonflikten induziert worden sind.

Konzerne können direkt mit den Krankenkassen Versorgungsverträge abschließen. Das bedeutet, gewinnorientierte Unternehmen - die im Unterschied zu Ärzten nicht an eine Berufsordnung gebunden sind – können die Behandlung von kranken Menschen direkt mitgestalten.

Im Zuge der internationalen Herstellung pharmazeutischer Produkte werden zunehmend Medikamente oder Grundstoffe für die Produktion von Medikamenten für den deutschen und europäischen Markt im Ausland hergestellt. Die zumeist in Asien angesiedelten Produktionsprozesse unterliegen oft nicht den erforderlichen Umweltstandards. Unter anderem kommt es da zur Entstehung und Verbreitung multiresistenter Krankheitserreger, die national und international eine erhebliche Bedrohung für die Bevölkerung darstellen. Es ist davon auszugehen, dass das allgemein bekannte Problem multiresistenter Erreger in der Medizin in Zukunft noch deutlich bedeutsamer wird.

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